von Sabine Walter

Die Advents- und Weihnachtszeit möchten wir als Zeit der Freude, der Liebe und des Miteinanders erleben. Doch für viele von uns bringt diese besondere Zeit auch Herausforderungen mit sich: Eine volle Terminagenda, hohe Erwartungen, und nicht selten auch unterschwellige Spannungen bei Familientreffen.

Gerade dann ist es wichtig, auf sich selbst zu achten und Strategien der Selbstfürsorge zu nutzen, um Weihnachten als Fest der Freude zu erleben.

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Die Weihnachtszeit stellt uns vor eine paradoxe Situation: Wir wünschen uns Besinnlichkeit und Harmonie, stehen aber häufig unter Druck, es allen recht zu machen.

Die Vielzahl an Verpflichtungen kann Stress erzeugen. Alte Muster, Konflikte und Erwartungen innerhalb der Familie können wieder aufflammen.

Selbstfürsorge hilft uns dabei, nicht nur für andere, sondern auch für uns selbst da zu sein. Es bedeutet, bewusst innezuhalten, um die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und anzuerkennen.

1. Realistische Erwartungen

Versuchen Sie, ohne oder mit realistischen Erwartungen in die Festtage zu gehen.

Perfektion ist nicht das Ziel. Perfektion macht Spontanität und Charme unmöglich. Außerdem sorgen hohe Erwartungen oft für Enttäuschungen.

2. Das Miteinander im Fokus

Weihnachten ist ein Fest der Begegnung, des Miteinanders.

• Was braucht es, damit dieses Miteinander entstehen kann?
• Was möchten Sie von sich zeigen?
• Worüber möchten Sie sprechen?
• Was entdecken Sie an den anderen?

3. Auszeiten planen

Reservieren Sie feste Zeiten nur für sich. 

Das kann ein Spaziergang, ein entspanntes Bad oder ein Moment mit einem guten Buch sein. Vielleicht ist es aber auch die absolute Stille und das Nichtstun.

Solche bewussten Pausen helfen, aufzutanken und ermöglichen Momente der Begegnung mit sich selbst und das Fließen kreativer Ideen.

4. Respektieren Sie Ihre Kapazitäten

Ein "Nein" ist okay.

Es ist okay, nein zu sagen. Ob es sich um ein weiteres Treffen, die Planung des perfekten Menüs oder die Organisation eines Geschenks handelt – Sie dürfen Ihre eigenen Kapazitäten respektieren.

Rhetorisch hilft Ihnen beim nein Sagen die INA-Struktur:

I = Ich habe dich gehört.
     "Du bittest mich ... // "Du fragst mich."

N = Nein
       "Das kann ich in diesem Jahr leider nicht leisten."

A = Alternative erfragen
       "Wer außer mir kann dir dabei helfen / sich darum
        kümmern?" "Was könnten wir stattdessen tun?"

5. Bei Konflikten Tempo raus

Wenn es hitzig wird, den Überblick behalten.

Gerade bei Familientreffen rutschen wir oft unbewusst in alte Rollen und Verhaltensweisen.

Versuchen Sie bei Konflikten im wertfreien Beobachter zu bleiben:

• Was nehmen Sie wahr?
• Wie kam es zu der Situation?
• Lässt sich diese jetzt klären?
• Möchten Sie diese jetzt klären?
• Welche Möglichkeit haben Sie, aus der Situation zu gehen, um durchzuatmen?
• Wann ist ein guter Zeitpunkt, Ihre Beobachtung anzusprechen, um eine Klärung herbeizuführen?

• Welche Situationen oder Erwartungen setzen mich besonders unter Druck?
• Wie lassen sich diese verändern?
• Wo kann eine offene Kommunikation über Wünsche oder Erwartungen im Vorfeld helfen?
• Wenn sich im Vorfeld nichts klären lässt, wie können Sie in den Druck-Situationen am besten für sich sorgen?
• Wer tut Ihnen gut? Wie können Sie die Zeit mit diesen Menschen ausweiten?
• Welche Rituale geben Ihnen Kraft und Freude?
• Wie können Sie vermehrt Zeit und Raum dafür finden?

Viele von uns nutzen den Jahreswechsel auch, um Gedanken zu ordnen, das alte Jahr abzuschließen und mit konkreten Vorsätzen ins neue Jahr zu starten.

Nachstehend einige Impulsfragen für diese Selbstreflexion:

• Was hat mir in diesem Jahr Kraft und Energie gegeben?
• Wo war ich dieses Jahr im Flow?
• In welchen Bereichen habe ich mein Warum gelebt?
• Was möchte ich nächstes Jahr gestalten?
• Welchen meiner Potenziale gebe ich 2025 mehr Raum?
• Mit welchen Menschen möchte ich 2025 mehr Zeit verbringen?

Ich wünsche Ihnen begegnungsreiche und harmonische Weihnachtstage.

Mögen die Feiertage in Ihrem Sinne verlaufen.

Herzlich,

Ihre Sabine Walter