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Die Essenz wirksamer Führung

von Sabine Walter

Das Verständnis erfolgreicher Führung hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte verändert. Diesen vermeintlichen Beleg bringen immer wieder neue Modelle und umfangreiche Führungsliteratur.

Ich beschäftige mich seit mehr als 20 Jahren mit Führung, habe jahrelang selbst erfolgreich geführt und berate seit mehr als 10 Jahren Führungskräfte erfolgreich darin, mit ihrer Führung wirksam und dadurch mit ihrer Organisation erfolgreich zu sein. Daher möchte ich diesen Newsletter nutzen, um die Essenz wirksamer Führung - und zwar unabhängig der Markt- oder Geschäftssituation - herauszustellen.

Führung ist dann wirksam, wenn sie es dauerhaft versteht, drei Bereiche immer wieder auszubalancieren:

Das bedeutet auch, dass sich Führung nicht in Modelle pressen lässt, sondern dass sie vielmehr von zentralen Fragestellungen geleitet wird:

  • Welches Problem wollen wir durch unser Produkt- und Dienstleistungsangebot lösen?
  • Welchen gesellschaftlichen Beitrag wollen wir leisten?
  • Wie gelingt uns das wertschöpfend und produktiv?
  • Wen brauchen wir dafür, damit uns das dauerhaft mit Expertise, Engagement und Verantwortlichkeit gelingt?

Natürlich sind die Antworten auf diese Fragen vielfältig und variieren sowohl von Unternehmen zu Unternehmen als auch in den unterschiedlichsten unternehmerischen Situationen. Führung ist also immer situativ oder kontextbezogen. Und es führen immer Menschen - unterschiedliche Menschen mit ihrer ureigenen Persönlichkeit.

Qualitäten wirksamer Führung

Deshalb haben wir uns im Rahmen unserer Führungskräfte- und Organisationsentwicklungmandate immer wieder die Frage gestellt: Was zeichnet wirksame Führungskräfte aus, denen es gelingt, gemeinsam mit ihrem Team kontinuierlich echte Probleme auf produktive und wertschöpfende Art zu lösen und sich dabei auf engagierte Mitarbeitende verlassen zu können, die all ihre Expertise in diese Problemlösung einbringen?

Die Antwort darauf ist: Diese Führungskräfte haben fünf entscheidende Qualitäten, die sie situativ einsetzen und immer wieder aufs Neue miteinander verknüpfen:

  • Vertrauen
  • Klarheit
  • Wertschätzung
  • Raum für Teilhabe & Entwicklung
  • Entscheidungsstärke

Wer mehr zu den einzelnen Qualitäten wissen möchte, dem empfehle ich den Artikel "Die Essenz wirksamer Führung".

Die Essenz wirksamer Führung
Die Essenz wirksamer Führung ist meiner Meinung nach modellunabhängig. Was wirksame Führung ausmacht und welche zentralen Qualitäten wirksame Führungskräfte haben, erörtert dieser Artikel.
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Die genannten Qualitäten weisen darauf hin, dass der Schlüssel zu wirksamer Führung darin liegt, die Menschen, die man führt, vertrauensvoll für das zu gewinnen, was man erreichen will. Wirksame Führung schafft den Rahmen für intrinsische Motivation aller Mitwirkenden und hält diesen dauerhaft.

 

Und genau dieser Aspekt der Motivation wird oftmals missverstanden. Intrinsische Motivation wird nicht durch Gehaltserhöhungen hergestellt, nicht durch Firmenautos, Sportangebote oder ähnliche materielle Dinge. Intrinsische Motivation entsteht in jedem Menschen dann, wenn er durch etwas "richtig angefixt" ist. Wenn er "so richtig Bock drauf hat", eine Sache zu verstehen, zu durchdringen, zu beherrschen, zu tun.

 

Um dieses Feuer in Mitarbeitenden zu entfachen und zu erhalten, müssen Führungskräfte wirklich verstehen (wollen), was den Einzelnen ausmacht. Wann fangen die Augen an zu leuchten? Was braucht es, damit dieses Leuchten nicht erlischt?

 

Den Aspekt der intrinsischen Motivation greift auch Stephanie Wackernagel in ihrem Führungsansatz auf. Als Mitarbeiterin des Fraunhofer Instituts für Arbeitsorganisation in Stuttgart hat sie viel zum Thema Führung geforscht und den Ansatz der Transformationalen Führung zu einem humanistischen Führungsansatz weiterentwickelt.

 

Die Basis dieses Führungsansatzes ist das humanistische Menschenbild. Das, verkürzt erklärt, billigt zum einen jedem Menschen das gleiche Recht an Selbstbestimmtheit zu, zum anderen geht es davon aus, dass wir Menschen von Grund auf gut sind und die Fähigkeit besitzen, uns zu einer besseren Version von uns selbst zu entwickeln.

 

Das bedeutet für Unternehmen, den Wachstumsgedanken neu zu definieren. Denn, wenn Unternehmen heutzutage über Wachstum sprechen, meinen sie in der Regel Umsatz- und Ergebniswachstum. Das sind die wesentlichen Treiber für alle unternehmerische Entscheidungen. Beim humanistischen Führungsansatz lautet die Schlüsselfrage: Wie gelingt es mir als Unternehmer, dass jeder meiner Mitarbeiter dauerhaft für seine Tätigkeit brennt und kontinuierlich Raum hat, sich zu entwickeln? Der wirtschaftliche Erfolg ist dann in der Regel das Ergebnis dieses Ansatzes.

 

Das vollständige Interview mit Stephanie Wackernagel veröffentlichen wir im Laufe des Oktobers auf unserer Webseite. Meine Gedanken zur Neudefinition unternehmerischer Ziele finden Sie im folgenden Artikel:

Unternehmensführung: Wachstum um jeden Preis verliert.
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Führungswirksamkeit braucht Vorbilder

Entscheidend für eine hohe Führungswirksamkeit in Unternehmen ist auch, wie gut auf TOP-Level zusammengearbeitet wird. Damit das gelingt, sind verschiedene Faktoren entscheidend. Welche, dazu haben Markus Trost, Partner bei Odgers Berndtson Executive Search, und ich uns Gedanken gemacht.

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Bei nationalen oder internationalen Mannschaften im Profisport ist es ein Muss, wenn man nachhaltig oben mitspielen möchte: Teamarbeit. In den Chefetagen der Industrie kommt es zuweilen zu kurz. Doch warum reicht es auf Vorstands- oder Geschäftsführungsebene nicht mehr, eine Gruppe kompetenter Alphatiere einzustellen?…
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Führungswirksamkeit steigern

Nachfolgend erhalten Sie von uns 10 Empfehlungen, die dazu führen, dass Ihre Führungswirksamkeit steigt.

  • Stellen Sie auf allen Ebenen Ihrer Organisation Zielklarheit her und zwar so, dass keine Zielkonflikte bestehen.
  • Laden Sie Mitarbeitende dazu ein, aktiver Teil des Zielprozesses zu sein. Nur wenn sie sich mit ihren Zielen identifizieren und das Gefühl haben, dass diese auch erreicht werden können, werden sie sie mit Engagement verfolgen.
  • Schaffen Sie Klarheit in Bezug auf Rollen, Verantwortlichkeiten und Entscheidungskompetenzen. Fehlende Klarheit verursacht Konflikte, senkt Produktivität und produziert Doppelarbeit oder sorgt dafür, dass Dinge unerledigt bleiben.
  • Schätzen Sie die Menschen, mit denen Sie arbeiten aufrichtig wert und zeigen Sie diese Wertschätzung. Sich Zeit für Mitarbeitende nehmen, ist übrigens auch eine Form von Wertschätzung.
  • Hören Sie wirklich zu - unabgelenkt von Medien oder eigenen Gedanken.
  • Führen Sie Mitarbeiterdialoge mindestens 1x pro Quartal und nutzen Sie diese Gespräche für konstruktives Feedback.
  • Gewähren Sie Mitarbeitenden einen Vertrauensvorschuss.
  • Akzeptieren Sie, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, ein Ziel zu erreichen und lassen Sie Mitarbeitenden Raum, ihren eigenen Weg zu finden.
  • Achten Sie darauf, dass die Mitarbeitenden gemäß ihrer Stärken eingesetzt sind und fördern Sie diese.
  • Entscheiden Sie! Auch unter Unsicherheit, wenn dadurch der Firma kein wesentlicher Schaden zugefügt wird. Jede Entscheidung kann verändert werden, wenn die Situation es erfordert. Wichtig ist, dass Sie diese Veränderung glaubhaft vermitteln.

Wenn Sie Ihre Führungswirksamkeit steigern möchten und dabei Unterstützung brauchen, fragen Sie bei uns ein Executive Coaching an oder buchen Sie dieses direkt online.

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