Warum ist das Spielen für jedes Alter wichtig?
Das freie Spiel ist ein zentraler Baustein in unserer persönlichen Entwicklung. In einem freien Spiel entdecken wir uns und das Spiel allein oder in der Interaktion mit anderen angstfrei und voller Neugier. Wir sind kreativ, nutzen unsere Phantasie und schöpferischen Erfindungsgeist.
Welche Chancen stecken darin und wie können Unternehmen diese für sich nutzen?
Wie kann das Spiel im Unternehmensalltag aussehen?
Als Unternehmen haben Sie verschiedene Möglichkeiten, das freie Spiel und kreative Miteinander im Alltag zu etablieren. Nachstehend einige Impulse dazu:
Tischkicker, Billard, Tischtennisplatten und Sportmöglichkeiten
- Schaffen Sie Räume und Flächen für Tischkicker, Billardtische, Tischtennisplatten und Sportmöglichkeiten.
- Sorgen Sie dafür, dass im Unternehmen geduscht werden kann.
Lego
- Nutzen Sie Legosteine, um kreativ und spielerisch unternehmerische Fragestellungen zu lösen. Warum nicht mal ein Konzept oder einen Entwurf beim Legospiel beginnen?
Brettspiele
- Legen sie Brett- oder Kartenspiele in Pausen- und Aufenthaltsräume, damit auch in dieser Zeit ein spielerisches Miteinander möglich ist?
Kreativwettbewerbe
- Veranstalten sie Kreativwettbewerbe für unternehmerische Fragestellungen. Lassen Sie Teams selbst entscheiden, auf welche Art und Weise sie sich der Visualisierung der Lösung nähern. Malen Sie? Erstellen Sie eine Collage oder wird es ein Video, Rap oder Sketch?
Was ist noch wichtig, damit eine Spielkultur das Unternehmen bereichern kann?
Sichern Sie die Akzeptanz.
Sorgen Sie dafür, dass Spielen als Teil des Arbeitsalltags akzeptiert ist. Andernfalls stehen die Räume leer, da kein Mitarbeiter sich traut, diese Räume zu nutzen. Der Spielbereich und das Spielen muss angst- und druckfrei sein – nur dann kann Kreativität sich entfalten.
Seien Sie Vorbild.
Für Führungskräfte bedeutet das auch, dass sie ebenfalls Teil des Spiels sein sollten. Beginnen oder beenden Sie ab und zu ein Meeting oder Workshop in einem solchen Raum. Führen Sie ab und zu ein gemeinsames Team-After-Work in einem der Spielzimmer durch.
Spielen muss als Bereicherung gesehen und entsprechend gefördert werden. Spielzeit ist Arbeitszeit.
Schaffen Sie entsprechende Räume.
Ein Spiel- & Kreativ-Raum sollte gemütlich und einladend gestaltet sein und sich auch optisch klar von Büroräumen abgrenzen. Gestalten Sie den Raum zurückhaltend, damit die Aufmerksamkeit dort ist, wo sie sein soll: beim Gespräch mit Kollegen, beim Spiel oder beim kreativen Ausprobieren.
Integrieren Sie große freie (Wand-)Fläche für Notizen, Gedankenspiele oder Skizzen. Legen Sie Post-it und Moderationsmaterial in die Räume. Setzen Sie auf flexible Möbel, die leicht im Raum verschoben werden können. Stellen Sie sicher, dass die Räume Tageslicht haben und Fenster geöffnet werden können.
Befindet sich neben oder gegenüber vom Spielraum eine Tee- oder Kaffeeinsel, unterstützt das die Nutzung des Raumes.
Jetzt kann ich mir Sie, liebe Führungskräfte, lebhaft beim Lesen dieses Artikels vorstellen. Wahrscheinlich werden Sie die Frage im Kopf haben: „Was soll das Ganze? Warum sollen wir spielen? Was bringt mir das als Unternehmen?“ Die Fragen nach dem unternehmerischen Nutzen beantworte ich gern.
Welche Nutzen haben Unternehmen, die eine Spielkultur bei sich verankern?
Freies Spiel fördert Kreativität.
Beim Spielen kann Neues entstehen. Unternehmen, die Kreativität spielerisch fördern, haben deutliche größere Chancen, bahnbrechende Innovationen auf den Markt zu bringen und sie befähigen ihre Mitarbeiter und Führungskräfte dazu, lösungsfokussierter zu denken.
Spielen fördert die Bildung neuer Synapsen im Gehirn und hilft, im Alltag über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.
Freies Spiel schafft Begegnung und Kommunikation.
Wenn wir im Spiel miteinander interagieren, begegnen wir einander auf Augenhöhe. Wir sprechen miteinander – auch über Teamgrenzen hinaus. Netzwerke entstehen, festigen sich, Beziehungensvertrauen wächst.
Es gibt Raum, Probleme auf dem kleinen Dienstweg zu lösen.
Freies Spiel fördert den Teamgeist.
Am besten spielt es sich gemeinsam. Hüther/Quarch schreiben: „Spielerisch kreative Lösungen können nur diejenigen entwickeln, die, statt Einzelkämpfer zu werden, mit anderen zusammengeblieben sind. Die, statt Spezialisten zu werden, Generalisten geblieben sind und die – statt ausdifferenziert und altersstarr zu werden – jung und differenziert geblieben sind.“
Spielen nimmt Angst und trainiert die Flexibilität.
Das Spiel bietet einen geschützten Raum, Dinge auszuprobieren. Im freien Spiel gibt es kein Richtig und kein Falsch. Es gilt nichts zu erreichen, sondern die Freude liegt im Spiel an sich. Der Weg ist das Ziel.
Spielen ist – für groß und klein – zentraler Baustein der persönlichen Weiterentwicklung und Potenzialentfaltung. Nur, wenn es uns Menschen gelingt, uns den Herausforderungen in unserem Leben spielerisch zu nähern, behalten wir die Offenheit, die wir brauchen, um kreative Lösungen zu entwickeln und Veränderungen zu meistern.
Spielen steigert die Lebensfreude.
Da das Spiel Spaß macht, verbessern sich Teamklima und Lebensfreude. Mitarbeiter sind seltener krank und insgesamt leistungsfähiger.
Eine Spielkultur hat unternehmerischen Nutzen
Unternehmen, die eine Spielkultur entwickeln und bei sich verankern, fördern Kreativität, Innovationskraft, Prozessdenken, Teamfähigkeit und ganz nebenbei bekommen sie zufriedenere und engagiertere Mitarbeiter.
Haben Sie beim Lesen des Beitrags Impulse erhalten?