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Praxiswissen Teamentwicklung

Ab in den Ring! Vom Wert der Streitkultur.

Inhalt des Artikels

Wenn wir Unternehmen im Bereich der Teamentwicklung begleiten, werden wir oft mit der Botschaft empfangen: "Eigentlich ist bei uns alles in Ordnung. Wir wollen nur mal schauen, ob wir Kleinigkeiten verbessern können!" Auf die Frage, ob denn im Team viel gestritten wird, kommt oft ein erleichtertes "Nein. Streit haben wir zum Glück nicht. Auch gibt es kaum Konflikte."

Konfliktmanagement: Mädchen mit Boxhandschuhen - Streitkultur - Organisationsentwicklung | Executive Coaching
Foto | Sunny Studio on Shutterstock

Der Wert des konstruktiven Streitens

Konstruktives Streiten ist Ausdruck von Vertrauen

Doch diese Erleichterung ist trügerisch. Denn: Eine konstruktive Streit- und Konfliktkultur ist Ausdruck von Vertrauen. Nur wer keine Angst hat, verletzt zu werden, sagt offen seine Meinung. Nur wer hinter der Sache steht, wird sich auch für sie einsetzen. Nur wer sicher ist, dass Fehler willkommen sind, wird keine Angst haben, auch noch nicht vollständig Durchdachtes als Idee ins Team einzubringen.

In Teams, in denen nicht gestritten wird oder Konflikte offen angesprochen werden, fehlt oft die Vertrauensbasis. Doch streiten ist nicht gleich streiten. In einer konstruktiven Streit- und Konfliktkultur haben alle das gemeinsame Ziel und das Wohl des Teams oder den Erfolg der Sache im Blick. Ziel einer konstruktiven Auseinandersetzung ist es, Unterschiede zu überwinden und einen gemeinsamen Nenner neu zu definieren. Jeder im Team wird als Teil der Lösung betrachtet.

Wege zu einer gesunden Streitkultur

Wie können Führungskräfte eine gesunde Streitkultur im Team fördern?

  1. Es wird regelmäßig ein geschützter Raum für eine konstruktive Auseinandersetzung geschaffen.
  2. Es geht immer nur um ein Thema.
  3. Vor Beginn der Debatte wird ein gemeinsames Ziel definiert.
  4. Es werden Spielregeln definiert, wie z.B. ausreden lassen.
  5. Ein Moderator führt durch die Debatte und sorgt für die Einhaltung der Spielregeln.
  6. Es wird aktiv dazu aufgefordert ein Thema aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
  7. Mitarbeiter werden z.B. mit Hilfe eines persönlichen Coachings dabei unterstützt, die eigene Konfliktfähigkeit auszubauen.

Abschließend sei gesagt, dass die Art und Weise, wie die Führungskraft mit Konflikten umgeht, die Kultur des Teams maßgeblich beeinflusst. Nur wer selbst konstruktiv Feedback gibt, offen und vertrauensvoll kommuniziert und eine hohe Konfliktfähigkeit besitzt, wird auch die Streit- und Konfliktkultur seines Teams positiv beeinflussen.

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Galoppierende Pferde vor dem Brandenburger Tor
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