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Praxiswissen Teamentwicklung, Fokus

Teamentwicklung in Führungsteams

Die Art und Weise wie ein Führungsteam zusammenarbeitet, entscheidet, ob und wie vertrauensvoll die Zusammenarbeit in den anderen Hierarchieebenen gelingt. In meiner Arbeit mit den verschiedenen Mandanten habe ich sowohl echte Führungsteams kennengelernt als auch Gruppen, die nur aus Alphas bestehen. Der Unterschied in Bezug auf Wirksamkeit, Qualität und Geschwindigkeit der Arbeit ist sehr groß.

Teamentwicklung in Führungsteams - Managementberatung | Executive Coaching München
Foto | Jacob Lund on shutterstock

Management Summary

Wenn Führungsteams vertrauensvoll zusammenarbeiten, ist auch die Zusammenarbeit in anderen Hierarchieebenen produktiver. Das wirkt sich auf mittlere Sicht auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen positiv aus. Deshalb empfehle ich Geschäftsführern und Aufsichtsräten, in die Entwicklung ihrer Geschäftsführer- und Managementteams zu investieren.

So lässt sich Vertrauen in Führungsteams herstellen:

  • Selbstvertrauen jedes Teammitglieds stärken
  • Bilaterales Vertrauen ausbauen
  • Vertrauen in die Wirksamkeit des Führungsteams herstellen

Von einem vertrauensvoll arbeitenden Führungsteam profitieren drei Ebenen:

  • die Führungskräfte
  • die Mitarbeiter
  • das Unternehmen

Warum ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in Führungsteams elementar für den Erfolg eines Unternehmens?

Vertrauen ist ein Wirtschaftsfaktor, sagt Stephen M.R. Covey in seinem Buch „Schnelligkeit durch Vertrauen“. Worauf zielt seine Aussage ab?

Wenn Menschen einander vertrauen, gehen sie davon aus, dass die anderen, das, was sie sagen und tun aus einer integren Haltung heraus, also zum Wohl des anderen oder der Gemeinschaft, geschieht.

Was bedeutet das für Führungsteams?

Wenn Führungskräfte einander vertrauen, hören sie anderen mit der Haltung zu, dass alle Vorschläge und Ideen dem gemeinsamen Ziel und unternehmerischen Nutzen dienen. Deshalb kann der Austausch dazu konstruktiv und sachbezogen im Sinne einer bestmöglichen Lösung geführt werden. Informationen, die der Lösungsfindung dienen, werden offen geteilt. Fragen, kritische Aspekte oder mögliche Hindernisse werden offen angesprochen. Entscheidungen wird schneller getroffen. Die entstandene Lösung ist qualitativ besser.

TeamENTWICKLUNG Vorgehen

Wie lässt sich Vertrauen in Führungsteams herstellen?

Die Teamentwicklung besteht aus drei Etappen.

1. Selbstvertrauen stärken

Das erste Element ist die Stärkung des Selbstvertrauens eines jeden Teammitglieds.

2. Beziehungsvertrauen ausbauen

Das zweite Element betrachtet das bilaterale Beziehungsvertrauen der verschiedenen Mitglieder.

3. Teamvertrauen herstellen

Das dritte Element konzentriert sich auf die Vertrauensbildung im gesamten Team.

Warum sind diese drei Etappen beim Vertrauensausbau wichtig?

Auch das erklärt Covey in seinem Modell. Der Kern eines vertrauensvollen Umgangs auf den unterschiedlichen Ebenen unseres täglichen Lebens ist das Selbstvertrauen eines jeden Menschen, genauer gesagt, das Urvertrauen, mit dem er auf diese Welt kommt. Ist dieses Vertrauen schwach, fällt es dem Menschen schwer, anderen Menschen zu vertrauen. Der Drang nach Kontrolle und Mikro-Management ist ausgeprägt.

Übertragen wir das auf ein Führungsteam.

Sind in diesem Team Führungskräfte, die ein schwach ausgeprägtes Selbstvertrauen haben, wird es diesen Führungskräften schwer fallen, den anderen Mitgliedern des Teams zu vertrauen. Misstrauen gegenüber Vorschlägen, Ideen, Entscheidungen und Maßnahmen ist immer sichtbarer oder unsichtbarer Teil der Diskussion.

Was ist der unternehmerische Nutzen eines vertrauensvoll arbeitenden Führungsteams?

Von der Entwicklung einer Gruppe von Führungskräften hin zu einem Führungsteam, das einander vertraut und inhaltlich an einem Strang zieht, profitieren drei Ebenen:

  • jede Führungskraft
  • die Mitarbeiter
  • das Unternehmen

Wie sieht dieser Nutzen konkret aus?

Nutzen für jede Führungskraft

Ein gesteigertes Selbstvertrauen ermöglicht, sich in all seinen Facetten zu zeigen und sich authentisch in die gemeinsame Arbeit einzubringen. Diese Authentizität führt zu mehr Glaubwürdigkeit und dadurch zu mehr Vertrauen des Umfeldes, also der direkten Kollegen und Mitarbeiter.

Das gestärkte Selbstvertrauen ermöglicht es der Führungskraft auch, leichter Verantwortung abzugeben, z.B. durch gezieltes Delegieren. Diese Verantwortungsabgabe eröffnet den Mitarbeitern Räume, in denen sie sich entwickeln können. Außerdem entlastet es die Führungskraft.

Je höher das Selbstvertrauen ist, desto mutiger wird ein Mensch, Entscheidungen auch dann zu treffen, wenn noch Unsicherheiten bestehen. Es fällt leichter, neue Wege zu gehen und offen für Veränderung zu sein. Dadurch eröffnen sich Lösungsräume, die vorher nicht da waren. Umsetzungsgeschwindigkeit und Produktivität nehmen zu. Die individuelle Wirksamkeit steigt.

Ein weiterer Nutzen liegt in der gestiegenen Konfliktfähigkeit. Je mehr Selbstvertrauen ein Mensch hat, desto eher gelingt es ihm, unangenehme Situationen oder Konflikte im Vertrauen auf eine Lösung anzusprechen und zu klären. Das wiederum wirkt sich positiv auf das vertrauensvolle Miteinander und das eigene Wohlbefinden aus.

Nutzen für die Mitarbeiter

Das veränderte Verhalten der Führungskräfte führt zu einer veränderten Arbeitsweise der Mitarbeiter. Dadurch eröffnen sich verschiedene Chancen:

Das Selbstvertrauen der Mitarbeiter steigt, da sie den Vertrauensvorschuss spüren, den ihnen die Führungskräfte entgegenbringen. Dadurch werden die Mitarbeiter mutiger, die eigene Komfortzone schneller und häufiger zu verlassen. Das ermöglicht Entwicklung, die Veränderungsbereitschaft steigt, die Angst vor Neuem geht zurück. Die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, steigt.

Das gesteigerte Selbstvertrauen der Mitarbeiter zeigt sich darüber hinaus in einer offeneren und ehrlicheren Kommunikation. Fehler werden als Chancen zum Lernen gesehen. Sie werden nicht vertuscht und können somit schneller behoben werden. Auch kritische Auseinandersetzungen gelingen besser. Die Offenheit, Feedback anzunehmen, steigt.

Das Teamklima verbessert sich. Das Wohlbefinden der einzelnen Personen steigt. Das Wiederum impliziert ein höheres Engagement. Fehlzeiten nehmen ab, die Mitarbeiterbindung steigt.

Unter dem Strich nimmt die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern und Teams zu.

Nutzen für das Unternehmen

Durch einen vertrauensvollen Umgang aller verbessert sich die Kooperation. Silodenken nimmt ab. Der teamübergreifende Austausch nimmt zu. Ideen fließen, Raum für Innovation wird möglich.

Prozesse werden ganzheitlich gedacht und können damit schlanker und effizienter zu werden. Qualität verbessert sich, Fehler nehmen ab. Die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Unternehmens wächst.

NUTZEN DER TEAMENTWICKLUNG AUF EINEN BLICK

1. Nutzen für die Führungskraft

Mehr Selbstvertrauen
Mehr Authentizität
Offenere Kommunikation
Glaubwürdigeres Auftreten
Delegieren fällt leichter
Schnellere Entscheidungen
Gesteigerte Konfliktfähigkeit
Höhere Produktivität und Wirksamkeit

2. Nutzen für die Mitarbeiter

Mehr Selbstvertrauen
Authentischeres Auftreten
Weniger Angst vor Neuem
Gestiegene Veränderungsbereitschaft
Weniger Angst, Fehler zu machen
Schnellere Entwicklung
Offenere Kommunikation
Höhere Offenheit für Feedback, auch für kritisches
Besseres Teamklima
Gesteigertes Wohlbefinden
Höheres Engagement
Mehr Leistungsfähigkeit

3. Nutzen für das Unternehmen

Mehr Kooperation und Austausch
Mehr Chancen auf Innovation
Ganzheitliches Denken und Handeln nimmt zu
Chance auf schlanke und effizientere Prozesse
Selbstverantwortung in den Teams steigt
Mehr Agilität
Bessere Qualität
Geringere Reklamations- und Fehlerkosten
Höhere Mitarbeiterbindung
Gestiegene Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit

Haben Sie beim Lesen des Beitrags Impulse erhalten?

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