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Geschäftsführerwissen Führung

Wertediversität in Führungsteams

Jeder Mensch hat Werte. Aus ihnen entstehen Überzeugungen und leiten sich Handlungsmuster ab. Sind diese Werte nicht transparent oder finden sie bei der Zusammensetzung von Führungsteams zu wenig Beachtung, kann das zu Konflikten aber auch zu einem Qualitätsabfall führen. Ich möchte in diesem Artikel erläutern, welche Rolle Werte bei der Zusammensetzung von Führungsteams spielen.

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Persönliche Werte und ihre Motive

Shalom H. Schwartz von der „The Hebrew University of Jerusalem“ hat in seinem Wertemodell die verschiedenen menschlichen Werte 10 Grundwertetypen zugeordnet (Grundwerte nach Schwartz, 1992):

Wertetyp

dahinter liegende Motive

Universalismus

Wohlwollen

Tradition

Konformität

Sicherheit

Macht

Leistung

Hedonismus

Stimulation

Selbstbestimmung

Verständnis und Toleranz für alle Lebewesen

Wohlergehen für Menschen, die mir nahe stehen

Respekt für überlieferte Bräuche und überliefertes Wissen

Soziale Erwartungen und Normen erfüllen

Harmonie und Stabilität im eigenen Umfeld schaffen

Sozialer Status, Prestige, Autorität

Ziele erreichen, Erfolg, Ehrgeiz

das Leben genießen, Freude empfinden

Abenteuer erleben, Neues erfahren

Unabhängigkeit von anderen, von Strukturen, Freiheit und Schöpferkraft erfahren

Wie können Sie dieses Wertmodell für die Zusammensetzung Ihres Führungsteams und dessen Zusammenarbeit nutzen?

Individuelle Wertemuster für erfolgreiche Zusammenarbeit nutzen

Unsere Erfahrung zeigt, dass die Teams am erfolgreichsten sind, die

  • eine breite Werteschnittmenge haben, um nicht bei jeder Kleinigkeit in den Konflikt zu geraten
  • die entgegengesetzten Wertepaare vertretene und wissen, in welchen Situationen sich diese Werte sinnvoll ergänzen
    Beispiel Veränderungsprozesse: Erst gehen die in Führung, die Neues gestalten wollen. Danach kümmern sich die Personen mit dem Wert „Sicherheit“ darum, Strukturen zu schaffen, die für Stabilität sorgen.
  • die die Wertediversität als Bereicherung verstehen

Lassen Sie mich das an verschiedenen Beispielen näher erläutern.

Beispiel 1: Hohe Konzentration zweier Werte

Nehmen wir an, Sie führen ein Team von 8 Personen. 6 Davon haben die Werte Sicherheit, Tradition und Hedonismus. Bei 2 Personen stehen Leistung und Stimulation im Vordergrund.

Die Konflikte in diesem Team sind vorprogrammiert, da die Wertepaare diametral entgegengesetzt liegen. Die Chance, in der Ergänzung von Stimulation und Sicherheit in Bezug auf das Gestalten von Veränderungsprozessen liegt, wird wahrscheinlich nicht erkannt.

Beispiel 2: Keine Werteschnittmenge

Nehmen wir an, Sie führen ein Team von 8 Personen. Jeder dieser Personen hat unterschiedliche Dominanzwerte. Dazu zählen: Universalität, Wohlwollen, Konformität, Sicherheit, Macht, Leistung, Hedonismus und Selbstbestimmung.

Mit diesem Führungsteam werden Sie es schwer haben, Entscheidungen zu treffen. Ferner wird es kaum möglich, vertrauensvoll an einem Strang zu ziehen. Die gemeinsame Werteschnittmenge fehlt.

Beispiel 3: Ausgeprägte Werteschnittmenge und gute Mischung sich ergänzender Werte

In diesem Team von 8 Personen haben Sie fünf Personen, die Leistung und Wohlwollen zu ihren dominierenden Werten zählen. Außerdem sind die Werte Sicherheit, Stimulation und Universalismus vorhanden.

Was heißt das für dieses Führungsteam: Der Mehrheit ist es wichtig, Ziele zu erreichen, dabei aber das Wohl ihrer Mitarbeiter im Auge zu behalten. Es gibt Teammitglieder die darauf Wert legen, Strukturen zu schaffen, die Sicherheit geben. Neue Impulse werden eingebracht, neue Wege gegangen und es gibt mindestens einen Moderator im Team. Die Person, deren Hauptwert Universalismus ist, wird dafür sorgen, dass die unterschiedlichen Perspektiven Gehör finden und die Diversität als Chance genutzt wird.

Fazit: Wertediversität und -transparenz tragen maßgeblich zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit bei.

Unternehmen, die eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in ihren Führungsteams erreichen wollen, sollten bei der Auswahl der Teammitglieder sowohl auf eine guten Mischung an Kompetenzen als auch auf eine angemessene Wertediversität achten.

Haben Sie beim Lesen des Beitrags Impulse erhalten?

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