Stephen Covey definiert Vertrauen als Zusammenspiel vom Kompetenz und Charakter
Der Autor Stephen M.R. Covey sieht im Vertrauen einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor. In seinem Buch „Schnelligkeit durch Vertrauen“ definiert Covey Vertrauen als Zusammenspiel von Kompetenz und Charakter. „Wenn wir jemandem vertrauen, glauben wir an seine Verlässlichkeit und seine Fähigkeiten. Wenn wir einem Menschen misstrauen, bringen wir ihm Argwohn entgegen. Wir misstrauen seiner Integrität, seinen Zielen, Fähigkeiten und Leistungen.“, so Covey.
Ferner definiert Covey fünf Wellen des Vertrauens: Selbstvertrauen, Beziehungsvertrauen, Organisationsvertrauen, Markt- und Gesellschaftsvertrauen. Er weißt darauf hin, dass diese Wellen einander beeinflussen.
Die Rolle des Selbstvertrauens in der Mitarbeiterführung
Die Welle des Selbstvertrauens stellt Covey in das Zentrum seiner Überlegungen. Was heißt das konkret für Sie als Führungskraft?
- Stärken Sie Ihr eigenes Selbstvertrauen. Nur dann gelingt es Ihnen, Ihren Mitarbeitern zu vertrauen – Ihnen sogar einen Vertrauensvorschuss zu gewähren.
- Stärken Sie das Selbstvertrauen Ihrer Mitarbeiter. Dann fällt es diesen leichter Ihnen und anderen zu vertrauen.
Wie stark Mitarbeiter sich selbst, ihren Kollegen und ihrem Chef vertrauen, zeigt sich auch darin, ob sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – Verantwortung für ihre eigenen Aufgaben und Verantwortung für die Ziele und Aufgaben des Teams. Mitarbeiter, die ein ausgeprägtes Vertrauen haben, sind bereit, unkonventionell zu denken, innovative Lösungsideen zu entwickeln und zu verfolgen. Sie werden pragmatisch handeln, trauen sich, Fehler zu machen und zu ihnen zu stehen.
Vertrauenskultur – Grundlage für Hochleistungsteams
In Unternehmen, die wir bei ihrer Entwicklung begleiten, stellen wir immer wieder fest, dass fehlendes Vertrauen die Ursache für viele Unstimmigkeiten, Konflikte und Reibungsverluste ist.
Doch damit nicht genug. Fehlendes oder unzureichendes Vertrauen ist Barriere Nummer 1, wenn es darum geht, aus einer Arbeitsgruppe ein Hochleistungsteam zu formen.
Und da Vertrauen nicht statisch ist, sondern ständig Veränderungen ausgesetzt wird, ist Vertrauensarbeit ein kontinuierlicher Prozess. Es ist deshalb auch für etablierte Teams elementar wichtig, dass Führungskräfte die Vertrauensarbeit immer wieder in den Mittelpunkt ihrer Wahrnehmung und des teaminternen Austauschs stellen.
Ein gemeinsames Koch-Event, das zusammen Feiern oder ein Nachmittag im Hochseilgarten können zur Vertrauensbildung beitragen, reichen dafür aber nicht aus. Viel mehr bedarf es abseits vom Tagesgeschäft Zeit und Raum, dass jedes Teammitglied mit jedem sprechen kann und dieser Austausch von erfahrenen Teamentwicklern so begleitet wird, dass eventuell aufkommende Konflikte gleich gelöst oder Eskalationen eingefangen werden können.
Vertrauensworkshop ist wichtig – die vertrauensvolle Führung ein Muss
Mit dem Team regelmäßig einen Vertrauensworkshop durchzuführen, ist elementar wichtig. Noch wichtiger, ist die vertrauensvolle Führung im Alltag.
Was können Sie tun, um Vertrauen auf- und auszubauen?
- Seien Sie ehrlich und authentisch.
- Seien Sie verlässlich.
- Stehen Sie zu dem, was Sie sagen.
- Fordern Sie nur das, was Sie selbst auch bereit sind zu geben.
- Treffen Sie transparente und nachvollziehbare Entscheidungen.
- Geben Sie eigene Fehler zu.
- Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Handeln.
- Schätzen Sie Ihre Mitarbeiter und deren Leistungen wert.
- Schaffen Sie ausreichend Raum für einen kommunikativen Dialog.
Gute Mitarbeitergespräche – ein Instrument der vertrauensvollen Führung
Vorgesetzte, die sich in regelmäßig Zeit für Gespräche mit ihren Mitarbeitern nehmen, zeigen Respekt für den jeweils Einzelnen und legen somit den Grundstein für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Doch Gespräch ist nicht gleich Gespräch. Gute Gespräche sind auf Augenhöhe, frei von Störungen und wohlwollend. Gute Gespräche werden durch offene Fragen geführt und sind durch aufmerksames Zuhören gekennzeichnet.
Wir haben mehrere Blog-Artikel der guten Gesprächsführung gewidmet. In „Lass uns sprechen“ geht es die Vorbereitung und Durchführung von Mitarbeiter- oder Jahresgesprächen. Der Artikel „Wer fragt, der führt“, beschäftigt sich mit der Gesprächsführung durch Fragen. In „Eigentlich sollte man mal“, geht es um Weichmacher. Und der Artikel „Jetzt reicht’s aber“ gibt konkrete Hinweise, um Konflikte anzusprechen.
In allen Artikeln finden Sie wertvolle Hinweise für eine klare, überzeugende und vertrauensvolle Kommunikation.
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