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Trennungskompetenz – Element wirksamer Führung in einem dynamischen UmFeld

Von Sabine Walter
24. Feb. 2025

In einer Welt, die sich in immer kürzeren Zyklen verändert, stehen Führungskräfte und Organisationen vor zentralen Herausforderungen. Strategien, Strukturen, Prozesse, Entscheidungen und Kompetenzen gilt es permanent zu hinterfragen und auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Veränderung als steter Fluss aus Abschied und Neubeginn. Um diesen Fluss nicht als Bedrohung sondern als Gestaltungsraum zu empfinden, ist Trennungskompetenz elementar.

Foto | Rido on Shutterstock

Management Summary

Trennungskompetenz, also die Fähigkeit, sich von Bestehendem zu verabschieden, um Neuem Raum zu geben, wird immer mehr zu einer zentralen Kompetenz von Führungskräften, die Wandel aktiv gestalten möchten. Führungskräfte mit einer hohen Trennungskompetenz erkennen, wann Strukturen, Konzepte und Vorgehensweisen an Wirksamkeit verlieren und den Unternehmenserfolg behindern. Außerdem sind sie in der Lage, diesen Ablöseprozess transparent und nachvollziehbar zu gestalten, um das Vertrauen der Mitarbeitenden zu erhalten.

Wie lässt sich Trennungskompetenz entwickeln? Fünf Aspekte:

  • Veränderung als Normalität akzeptieren
  • Perfektion durch Angemessenheit ersetzen
  • Blockierende Glaubenssätze transformieren
  • Komplexe Sachverhalte in überschaubare Elemente zerlegen
  • Den Status quo bewerten

Ein Coaching kann Sie bei der Stärkung Ihrer Trennungskompetenz unterstützen.

Trennungskompetenz als Erfolgsfaktor

Traditionell werden Führungskräfte auch daran gemessen, wie gut sie eine Organisation stabil halten und wie erfolgreich sie langfristige Strategien umsetzen. Doch in einem sich rasant verändernden Marktumfeld wird diese Haltung zum Hindernis. Agilität und Anpassungsfähigkeit sind entscheidend. Das führt dazu, dass bewährte Strategien, Strukturen, Prozesse, Entscheidungen und Kompetenzen regelmäßig überprüft und gegebenenfalls revidiert werden müssen.

Führungskräfte mit einer hohen Trennungskompetenz erkennen, wann Bestehendes seine Wirksamkeit verliert und den Unternehmenserfolg behindert. Sie handeln proaktiv, indem sie einen anderen Fokus setzen, neue Entscheidungen treffen und sich von ineffektiven Praktiken lösen. Ferner verfügen sie über die Fähigkeit, diesen Prozess transparent und nachvollziehbar zu gestalten. So gelingt es ihnen, das Vertrauen der Mitarbeitenden in den Wandel und in sich selbst zu erhalten.

Die Balance zwischen Stabilität und Wandel

Trennungskompetenz bedeutet jedoch nicht, ständig alles auf den Kopf zu stellen. Vielmehr geht es darum, eine Balance zwischen Bewahren und Loslassen zu finden und ein Gespür für den angemessenen Zeitpunkt des Loslassens zu entwickeln.

Praktische Ansätze zur Entwicklung der Trennungskompetenz

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Trennungskompetenz zu entwickeln. Nachfolgend stelle ich Ihnen fünf wirksame Schritte vor:

  1. Veränderung als Normalität akzeptieren: Veränderung ist das „neue Normal“. Es ist nichts Besonderes, es ist Teil und Voraussetzung einer kontinuierlichen Entwicklung.
  2. Perfektion durch Angemessenheit ersetzen: Es gibt sie nicht, die perfekte Lösung. Daher verstehen Sie alle Lösungen und Entscheidungen immer als „good enough for now and save enough to try“.
  3. Blockierende Glaubenssätze transformieren: Glaubenssätze wie „Es muss perfekt sein.“ oder „Ich muss alles im Blick haben.“ können dafür sorgen, dass das Ablösen von Bewährtem bei Ihnen zu inneren Konflikten und einem erhöhten Stresslevel führt. Investieren Sie daher in die Transformation blockierender Glaubenssätze.
  4. Komplexe Sachverhalte in überschaubare Elemente zerlegen: Gerade wenn es darum geht, signifikante Veränderungen vorzunehmen, hilft es, Komplexität zu zerlegen und zu prüfen, von welchen Aspekten sich schon verabschiedet werden kann und welche es noch zu bewahren gilt.
  5. Den Status quo bewerten: Erfahrungsgemäß fällt es leichter, Dinge aufzugeben, wenn man weiß, welchen Preis man für deren Aufrechterhaltung zahlt. Nehmen Sie sich daher die Zeit und bewerten Sie, was Sie die aktuelle Situation kostet und was Sie gewinnen, wenn Sie sich für einen neuen Weg entscheiden.

Stabiles Selbstvertrauen als Grundlage gefestigter trennungskompetenz

Selbstvertrauen spielt eine entscheidende Rolle bei der Fähigkeit, sich von Althergebrachtem zu trennen. Führungskräfte, die ihrem Gespür und ihren Fähigkeiten vertrauen, sind in der Lage, Veränderungen auch in einem dynamischen Umfeld angemessen einzuleiten und damit einhergehende Entscheidungen zu treffen und durchzusetzen.

Fazit: Loslassen als Teil wirksamer Führung

In einer sich schnell verändernden Welt wird Trennungskompetenz für Führungskräfte zu einer Schlüsselqualifikation. Wer nicht bereit ist, sich von veralteten Strukturen zu lösen, riskiert, den Anschluss zu verlieren. Wirksame Führung bedeutet heute auch, Veränderung als normale Entwicklung zu akzeptieren und aktiv zu gestalten. Dazu gehört ebenfalls der Mut, das loszulassen, was nicht mehr funktioniert, um Neues zu ermöglichen.

Ein Coaching kann Sie bei der Stärkung Ihrer Trennungskompetenz unterstützen.

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